Verstopfung: die Definition

Verstopfung beeinträchtigt die Lebensqualität. Kennzeichnend dafür ist ein unangenehmer oder seltener Stuhlgang. Letzteres meint einen Stuhlgang, der weniger als dreimal pro Woche auftritt. Der Stuhl ist oft hart und trocken, sodass der Stuhlgang schwierig oder sogar schmerzhaft wird. Oft ist starkes Pressen nötig. Weitere Symptome sind: Schmerzen, Unbehagen oder Blähungen im Bauchraum sowie ein Völlegefühl. Die Obstipationssymptome können anderen Erkrankungen oder Beschwerden ähneln oder Symptom eines anderen medizinischen Problems sein2.

Zur Definition einer Verstopfung (gemäß Rom IV) müssen mindestens zwei der nachfolgenden Symptome regelmäßig aufgetreten sein:

  • Pressen bei mehr als 25 % der Stuhlgänge
  • Harter Stuhl bei mehr als 25 % der Stuhlgänge
  • Gefühl der unvollständigen Entleerung in mehr als 25 % der Stuhlgänge
  • Gefühl der anorektalen (den After und Mastdarm betreffende) Enge bei mehr als 25 % der Stuhlgänge
  • Manuelle Unterstützung, um Stuhlgang zu ermöglichen, in mehr als 25 % der Stuhlgänge
  • Weniger als drei Stuhlgänge pro Woche
  • Weicher ungeformter Stuhlgang nur unter Laxantiengebrauch (Einnahme von Abführmitteln)
  • Ungenügende Kriterien für ein Reizdarmsyndrom

Wenn Du länger als eine Woche Verstopfungssymptome hast oder sich Deine Stuhlgewohnheiten plötzlich verändern, solltest Du Deinen Arzt konsultieren.

So funktioniert unser Verdauungssystem

Das Verdauungssystem ist ein komplexes Zusammenspiel von Organen. Diese arbeiten harmonisch zusammen, um Nahrung in Energie und Nährstoffe umzuwandeln. Schließlich benötigt der Körper Nährstoffe aus Speisen und Getränken, um richtig zu funktionieren und gesund zu bleiben. Dazu gehören Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralien. Unser Verdauungssystem zerlegt diese Nährstoffe in kleine Teile, die unser Körper anschließend aufnimmt und die für Energie, Wachstum und Zellreparatur verwendet werden. Der Dickdarm absorbiert Wasser und Elektrolyte, die Abfallprodukte der Verdauung werden dann als Stuhl ausgeschieden. Nerven und Hormone helfen dabei, den Verdauungsprozess zu steuern3.

Illustration: Das Verdauungssystem

Illustration: Das Verdauungssystem (NIH NIDDK, 20173)

Kreis mit der Zahl 1 in der Mitte

Die Verdauung beginnt bereits im Mund. Sobald die Nahrung zerkaut und mit Speichel vermischt ist, wandert sie in die Speiseröhre und von dort in den Magen. Hier vermischen die Magenmuskeln die Nahrung und die Flüssigkeit mit den Verdauungssäften. Anschließend entleert der Magen seinen Inhalt, den sogenannten Speisebrei, langsam in den Dünndarm.

Kreis mit der Zahl 2 in der Mitte

Dieser sogenannte Speisebrei durchläuft dann den Dünndarm, wo er aufgespaltet wird. Die Wände des Dünndarms absorbieren Wasser und die verdauten Nährstoffe gelangen in den Blutkreislauf. Die nicht absorbierten Abfallprodukte des Verdauungsprozesses hingegen gelangen in den Dickdarm.

Kreis mit der Zahl 3 in der Mitte

Die letzte Phase der Verdauung findet im Dickdarm statt. Der Dickdarm absorbiert weiter Wasser und Elektrolyte und wandelt die Abfallprodukte der Verdauung in Stuhl um. Im nächsten Schritt wird der Stuhl zum Enddarm transportiert. Hier wird er so lange gespeichert, bis er ausreichend Volumen erreicht hat. Ist es soweit, werden die Rezeptoren für die Entleerung ausgelöst. Wir empfinden einen Stuhldrang.

Verstopfung (Obstipation) kann auftreten, wenn entweder die Abfallprodukte im Enddarm zu trocken sind, um den Entleerungsreflex auszulösen, oder die Muskelbewegungen des Dickdarms zu schwach sind, um den Stuhl auszuscheiden. Das wiederum kann zur Folge haben, dass der Stuhl sich verhärtet, da er im Enddarm verbleibt. Dies kann auch zu Schmerzen, Blähungen und Völlegefühl führen.

Häufig gestellte Fragen

Wenn über Verstopfung gesprochen wird, kommen oft die gleichen Fragen auf.

  • Primäre Verstopfung
    Von einer primären Verstopfung spricht man bei einer schwierigen, seltenen und/oder unvollständigen Darmentleerung ohne bekannte Ursache oder Grunderkrankung. Diese Form der Obstipation ist bei weitem am häufigsten. Selbst nach einer gründlichen ärztlichen Untersuchung einschließlich diagnostischer Tests können bei einer primären Verstopfung keine organischen Ursachen für die Verstopfungssymptome und zugrundeliegenden körperlichen Anomalien festgestellt werden.

    Sekundäre Verstopfung
    Diese Art der Verstopfung hängt mit bestimmten Faktoren zusammen, die sich auf den Stuhlgang auswirken. Beispiele für mögliche organische Ursachen sind Stoffwechselstörungen oder verengte Stellen im Dickdarm. Diverse Erkrankungen können die Muskeln oder Nerven, die für den normalen Stuhlgang zuständig sind, beeinträchtigen und die Ursache für Verstopfung sein, z. B.4:

    • Mechanische Obstruktion (z. B. durch Dickdarmkrebs, externe Kompression durch bösartige Läsion)
    • Verengung des Dickdarms
    • Postoperative Anomalien
    • Abnorme Ausdehnung des Dickdarms (Megakolon)
    • Analfissur (ein Riss oder eine offene Wunde, die in der Dickdarmschleimhaut entsteht)
    • Stoffwechselstörungen, wie Diabetes mellitus, Hypothyreose, Hyperkalzämie, Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, Urämie
    • Schwermetallvergiftungen
    • Chronische Muskel- und Nervenkrankheiten wie Parkinson, Multiple Sklerose, Demenz, Rückenmarksverletzungen oder Tumore
    • Andere Erkrankungen, einschließlich Depressionen, degenerative Gelenkerkrankungen und Immobilität, Herzerkrankungen

    Zusammengefasst kann diese Art Verstopfung also durch Medikamente oder die Nebenwirkung einer Krankheit verursacht werden. Dein Arzt kann herausfinden, ob es sich um ein organisches Problem handelt. Organische Ursachen können oft behandelt werden – dann weißt Du, was die körperliche Reaktion verursacht hat und kannst zusammen mit Deinem Arzt entsprechende Maßnahmen ergreifen.

    Akute und chronische Verstopfung
    Es ist wichtig, zwischen akut auftretender Verstopfung (Tage bis Wochen) und chronisch auftretender Verstopfung (länger als 3 Monate) zu unterscheiden. Diese Information im Zusammenhang mit begleitenden Symptomen hilft Dein Arzt herauszufinden, was die Ursache für die Verstopfung ist.

    Meist ist eine chronische Verstopfung das Ergebnis einer primären Störung der Darmfunktion. Diese ist oft auf eine Störung des Stuhltransports durch den Dickdarm bzw. der rektalen Entleerung zurückzuführen5.

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Informiert bleiben

Die Symptome einer Verstopfung können äußerst unangenehm und hartnäckig sein. Wir können dabei unterstützen, die Ursachen der Verstopfung zu ermitteln, um sie vielleicht sogar zu verhindern.

    1. U.S. Department of Health and Human Services National Institutes of Health (NIH) – National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases (NIDDK). Constipation. 2018 https://www.niddk.nih.gov/health-information/digestive-diseases/constipation/definition-facts
    2. John Hopkins Medicine. Health conditions and diseases – Constipation. 2021. https://www.hopkinsmedicine.org/health/conditions-and-diseases/constipation
    3. U.S. Department of Health and Human Services National Institutes of Health (NIH) – National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases (NIDDK). Your Digestive System & How it Works. 2017 https://www.niddk.nih.gov/health-information/digestive-diseases/digestive-system-how-it-works
    4. Bharucha AE, Lacy BE. Mechanisms, Evaluation, and Management of Chronic Constipation. Gastroenterology. 2020 Apr;158(5):1232-1249.e3.
    5. Camilleri M, et al. Chronic constipation. Nat Rev Dis Primers. 2017 Dec 14;3
    6. MayoClinic 2019. https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/constipation/symptoms-causes/syc-20354253