Dass Frauen eher zur Verstopfung neigen – etwa zwei- bis dreimal so oft wie Männer – hängt möglicherweise mit den Hormonschwankungen zusammen. Wenn sich in der Schwangerschaft die Gebärmutter vergrößert, wird das Organ durch Hormone „ruhig gestellt“, damit es nicht zu vorzeitigen Wehen kommt. Diese Ruhigstellung der Gebärmutter überträgt sich auch auf die dahinter liegende Darmmuskulatur und kann zu Verstopfung führen. Ähnlich wirken weibliche Hormone, wenn deren Gleichgewicht während der zweiten Zyklushälfte – also der Zeit zwischen Eisprung und dem Einsetzen der Menstruation – verändert ist. Auch in diesem Fall sind Darmträgheit und Verstopfung häufiger. In den Wechseljahren nimmt die Östrogenproduktion ab, das fein abgestimmte Zusammenspiel der Hormone gerät durcheinander. Häufig führt dies dazu, dass auch die Darmbewegungen abnehmen und der Darm träge wird. Diese natürlichen Veränderungen und/oder die Zufuhr von Hormonen gegen Wechseljahrsbeschwerden können bei Frauen verstärkt zu Verstopfung führen. Insgesamt leiden fast sechs Millionen Frauen in Deutschland unter unregelmäßiger Verdauung, Darmträgheit oder Verstopfung.